Um zum Beispiel die Negativform eines Parts von einem anderen abzuziehen, benutzt man eine Teilekopie, die dann durch eine Boolesche Operation vom Part entfernt wird. Diese Teilekopie wird an einem Koordinatensystem im Part positioniert.
Bisher war die exakte Ausrichtung der Teilekopie recht aufwändig. Durch manuelle Änderungen in den Positionsdaten des Koordinatensystems wurde die Teilekopie an die entsprechende Position verschoben. Dieses war insbesondere bei Flächen, die nicht orthogonal zu den Referenzebenen ausgerichtet sind, sehr mühsam.
Mit dem Integrierten Modus von Solid Edge wird dieses Ausrichten erheblich vereinfacht. Dieses Vorgehen ist unabhängig davon, ob das Modell sequentiell, synchron oder im Integrierten Modus erzeugt wurde.
Aufgabenstellung des Beispiels
Für die Fertigung eines Kunststoff-Blisters soll in dem zu konstruierenden Tiefziehgesenk die Form des Blisters als Negativ-Form modelliert werden. Hierzu verwendet man das Positiv-Modell des Kunststoffblisters.

Vorgehensweise
Als Erstes muss im Tiefziehgesenk ein benutzerdefiniertes Koordinatensystem erstellt werden.
Mit dem Integrierten Modus ist es möglich, dieses Koordinatensystem synchron zu erzeugen. Hierdurch erhält man die Möglichkeit, dieses Koordinatensystem mit dem Steuerrad frei am Modell zu positionieren. Wie schon erwähnt, ist es hierbei unerheblich, wie das Modell erzeugt wurde.
Auch der Zeitpunkt wann das Koordinatensystem eingefügt wird, ist hierbei unerheblich. Das Koordinatensystem kann auch wie im Beispiel an einem fertigen Modell erzeugt werden. Wie im Beispiel zu sehen ist, besteht das Tiefziehgesenk aus synchronen und sequentiellen Formelementen.

Arbeitsschritte:
Als Erstes wechselt man in den Synchronous-Modus, um das Koordinatensystem zu erzeugen (a).
Das benutzerdefinierte Koordinatensystem kann nun an einer beliebigen Stelle im Modell platziert werden (b).

Danach wechselt man wieder in den sequentiellen Modus und wählt das Teil für die Teilekopie aus. Anschließend wählt man das zuvor erstellte Koordinatensystem für die Platzierung aus (c).

Die eingefügte Teilekopie hängt nun an dem Koordinatensystem. Wählt man dieses nun im Pathfinder aus, so kann man die Position der Teilekopie nach Belieben verändern (d).

Nachfolgend einige Bilder, die die einzelnen Schritte der Positionierung zeigen.



Dann kann man die eingefügte Teilekopie wie gewohnt durch eine Boolesche Operation vom Modell abziehen.


Abschließende Worte und Erläuterungen:
- Diese Vorgehensweise verkürzt und vereinfacht das Einfügen und Positionieren von Teilekopien erheblich.
- Sie ist nicht auf die hier gezeigte Vorgehensweise beschränkt. Auch um Material an bestimmten Stellen hinzuzufügen oder eine Teilekopie einzufügen, um deren Geometrie für eine Konstruktion zu verwenden, ist hier ohne weiteres machbar.
- Die Schnitte in den Bildern wurden nur zur besseren Darstellung eingefügt und sind für das Vorgehen nicht erforderlich.
- Im gezeigten Beispiel wurde von der Teilekopie nur eine Fläche eingefügt. Das Erstellen dieser Fläche und der Nutzen dieses Vorgehens erläutern wir in der Anleitung „Teilekopien von Hohlkörpern mit Boolescher Operation abziehen“.
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